anicca lava

Butoh-Tanzperformance von Alexander Wenzlik und Seda Büyüktürkler



anicca lava ist ein Butohtanzstück über die Unbeständigkeit allen Seins.
anicca bedeutet, dass sich ausnahmslos alles im Fluss der Vergänglichkeit befindet. Diese Unausweichlichkeit bildet das Fundament unseres Alltags und macht gleichzeitig seine bedingungslose Extremität aus. Lava steht als Bild für den gnadenlos fließenden, treibenden, kochenden, explodierenden aber auch erstarrenden und zerbrechenden Alltag.
In anicca lava setzen sich die beiden Butohtänzer Alexander Wenzlik und Seda Büyüktürkler mit der Frage auseinander, was mit dem Körper in dieser Spannung zwischen Vergänglichkeit, permanenter Veränderung und alltäglicher Gleichheit und Wiederholung geschieht.
Zunächst ein bewusstloser Zustand, ein Sein ohne Bewusstsein. Wir sind im Schlaf. Versöhnt mit unserem Innern, mit Allem. Wir sind nach innen gerichtet, tief nach innen schauen wir in die Dunkelheit, in unsere eigene Nacht. Träumend fließen wir zu unseren Schmerzen und Hoffnungen.
Dann eine Ahnung. Ein Windhauch. Ein Atmen, ein Zittern, ein Räuspern des Universums schafft Bewusstsein. Alles kommt in Bewegung: Körper und Elemente. Bewusstwerdung. Wille und Wollen. Drang nach Veränderung. Suchen. Erinnerungen. Alltag.
Extremer Alltag. Schneller, schneller, noch schneller. Weiter. Immer weiter. Ausweichen, einknicken. Doch die Kraft der Vergänglichkeit treibt unaufhörlich.
Exzess des Alltags. Fließbandartige, extrem unstabile, fast Kollaps artige Zustände. Getriebene Arbeiter. Körpersysteme, die kollabieren. Wie eine Sanduhr fließt alles bis zur Leere…
Aus dem Zusammenbruch, aus der Leere des Geistes und des kaputten Körpers taucht im Dazwischen eine Ahnung von etwas Früherem, von etwas Verlorenem, Verbindendem auf…

Tanz/Choreographie: Alexander Wenzlik und Seda Büyüktürkler
Licht: Stefan Sendsitzky
Kostüm: Claudia Frank Machado
Fotos: Andreas Weidmann
Flyer/Plakat: Seda Büyüktürkler


Uraufführung am 19. Oktober 2012 im Theater Halle 7, München
Weitere Aufführungen am 23.11.2012 im Theater Nouage Fou Freiburg und 30.11.2012 im Abraxas Theater Augsburg 
Wiederaufnahme am 18. Mai 2013 im Rahmen von Sea.Sons – Butoh Generations Gathering im HochX  Theater und Live Art 

Flyer Anicca Lava

eine Produktion von

 

In Body Defect Analyzing geht es um Echtheit, ähnlich dem Prozess der Edelsteinbildung, der mit der Entstehung kleiner natürlicher Besonderheiten „Einschlüsse“ verbunden ist. Mitunter werden Einschlüsse auch als „Defekte“ bezeichnet. Genau diese prägen das Besondere, das einzigartige Ganze. Dieses natürliche Charakteristikum ist der Echtheitsstempel der Natur, verdeutlicht den natürlichen Entstehungsort und liefert die Unterscheidungsmerkmale zu Replikanten. Defekte werden normalerweise nur mit speziellen Analysewerkzeugen, wie Mikroskop, Lupe identifiziert…. oder man spürt sie…

Die Videoinstallation der Münchner Medienkünstler Brigitte Spielmann-Sommer und Diether Sommer besteht aus großformatigen Projektionen. Sie ist aus eigenem Footage und Sequenzen aus der Performance „ anicca lava“ von Alexander Wenzlik und Seda Büyüktürkler zusammengestellt.

Tanzvideoinstallation:
HD Format.
Looplänge ca. 15 min
Konzept & Regie:
Brigitte Spielmann-Sommer
Diether Sommer